Venezia, das Stück Gold im Meer, unterwirft sich wiillfährig knicksend dem Feldherrn Napoleon(s) Venedig und Napoleon – Das Ende der 'Adelsrepublik', nicht jedoch Venedigs.



Vom 12. Mai 1797 an ist Venedig nicht mehr ...

... unabhängiger Staat, und auch kaum noch sehr wichtige Handelsmacht zwischen Ost und West - sondern zwar vornehmes, aber eben wertvolles Beutegut des - höchstens körperlich klein gewachsenen - grossen Korsen, Napoleon de Bonaparte und seinen Dispositionen ausgeliefert.

Die Serenissima Venezia unterwarf sich, durch vernünftige Selbstauflösung – gegen Proteste aus der eigenen Bevölkerung, ohne nun wohl tatsächlich aussichtslod, ja allenfalls alles nur verschlimmern könnend. gewordenen Widerstand zu leisten, als die Truppen des Feldherrn das Veneto besetzt hatten. Der 120ste Doge legte dazu 'seine' reichverzierte Dogenmütze 'Fischermütze' mit den Worten, die Corono Ducale werde nun nicht mehr gebraucht, ab – als sich des ihn wählende Adelsparlament, derGroße Rat, aufgelößt hatte. Auch 'das' goldene und 'ein Exemplar des silbernen Bucesh aus dem 'Dohenpalast', in denen seit langem die führenden 'adeligen'/nobiluomo und 'ritterlichen' Patrizierfamilien Venedigs verzeichnet sind, müssen den französischen Revolutionstruppen ausgehändigt werden; die im 'aufklärerischen Bildersturm' symbolträchtig immerhin 'nur' (je ein Exemplar – ss keine Menschen) diese(r) Verzeichnisse venezianischer Souveränität am 4. Juni 1797 (nach 'franzäischer Lesart'; denn die, bis zu zwei Monaten im Datierungsjahr abweichende, venexianische Art und Weise der Zeitrechung, auch diesen Brauch Venedigss /More Veneto mit Kennkürzel 'm.v.'. hatten die neuen Herren g,djch untersagt, äh überregional verinheitlicht) verbrennen, und die jüdischen Bewohner von diskriminierenden Auflagen befreien (wie in den sonstigen Gebieten, die Napoleon eroberte wurden Beschränkungen der persönlichen Freizügigkeit aufgehoben. Insbesondere mussten die massiven Tore der Ghettos – bekanntlich wird der sprachliche Ursprung des Audrucks häufig hier an diesem Ort einer ehemaligen Eisengieserei vernutet, der seit 1516 den Juden der Stadt als Wphnquartiert zugewiesen war - hinter denen sie des Nachts eingeschossen waren, entfernt und deren christlichen Wächter entlassen werden - die bisher so selbstverständlich und gefälligst von den Juden zu finanzieren waren).

Doch schon im Jahre 1798 überlässt Napoleon seine Eroberung ‚Venezia‘, nicht unbedingt zu deren Enttäuschung, (zusammen mit den noch verbliebenen ‚adriatischen‘ Territorien) seinem momentanen Verbündeten Österreich-Ungarn Wappenschild der Habsburger, verabredungsgemäss im Tausch gegen die Lombardei. Aber noch in Jahr bevor er sich sich, bereits als französischer Kaiser, 1805 in Personalunion auch zum König von Italien krönen lässt, reisst Napoleon I. das Gebiet der Lagune, mit Gewalt, wieder an sich.

Was in Venetien diesmal zunächst zwar durchaus als eine Art ‚Befreiung (vom Joch österreichischer Besatzung‘ empfunden und partisanisch unterstützt worden sein soll. Doch per kaiserlichem Säkularisierungsdekret erzwangen die Franzosen unter anderem die Schliessung der meisten Klöster und Bruder­schaftshäuser. Deren Kunstschätze wurden teils verkauft, teils vom französischen Kunstkommis­sar konfisziert und, wie die berühmten vier Pferde der Quadriga, (noch vor der ersten Überlassung an die Habsburger 1798) abtransportiert: Abtransport der vier sybolträchtigen Pferde von San Marco 1797 nach Paris Napoleon I. plante in Paris ein gigantisches „Museum der Völker“ ihrer Kulturalismen. Und Bonaparte schaffet den längst über ein halbes Jahr andauerenden venezianischen Carnevale 'nachhaltig' (bis weit in's 20. Jahrhundert geltend) ab. Na klar, insbesondere durch das Verbot (zumal 'adeligerseits'/von Patriziern ganzjährig) Masken zu tragen, 'die Ordnung' und Sicherheit/Kontreolle (wi[e]der)herstellend. – 'Dekadenz/en' denen bekanntlich meist (jedenfalls symptomatisch) die Schuld an der, als 'Niedergang' Venedigs gedeuteten. Entwicklung zugeschrieben werden. - Denn auch mit, äh Venedig macht was der Kaiser und König Italens von ihr will. Wie auch andere besiegte Fürstlichkeiten Europas ergibt sich Venezia Napoleon auf Gande und Ungnad.

1797

Kampflos ziehen französische Truppen in der laguenstadt ein.


 1798

Vertragsgemäß überläßt Napoleon Venezia dem Kaiser von Österreoch.

 Wappenschild der Habsburger

 

1804

Erobern die Truppen Napoleons Venedig von den Habsburgern (zurück).








Sinnfälliger (jener Entblößung - durch Wegnehme ihrer vuer Brocepferde zumindest nicht nachstehender) Ausdruck des Verlustes souveräner Staatlichkeit Venezias mag – gleichenorts - auch sein, dass es König Napoleon von Italien - bzw. der korsische, sonst ja eher kirchenfeindliche, Kaiser der Franzosen - dem römisch-katholischen Patriarchen in dieser Stadt 1805/7 ermöglichte, die dem Kirchenfürsten von und in Venedig zugewiesene Insel mit der ihm angestammten Kirche San Pietro di Castello (immerhin seit 775 Bischofssitz, ab 1451 gar im Kardinalsrange) zu verlassen, sich den venezianischen Staatszeremonalbau von und für San Marco zu Basilika und Dom zu nehmen, sowie - gleich daneben - seine Residenz und Verwaltung zu errichten. - Die – sei es nun eher trotz oder wegen ihrer zahlreichen Kirchengebäude - doch immer auf angemessene Distanz zu Konstantinopel, und insbesondere dem Einfluss Roms gegebüber, bedachte, einst souveräne Venezia ist – nun intrinsich führungslos gemacht, ausgerechnet französich-revolutionären Säkularisierungs-Zwängen ('der Tricolore/n') unterworfen - doch (wie auch immer gemeint) noch - als (nunmehr mindstens brave) Tochter des Vatikans – auch (neben G'tt, bis weiter lieber?) vor der Kirche auf die Knie gezwungen.

Die führungslos gemachte Venezia wird nun auch vor der Kirche auf die Knie gezwungen ,,,,

... und muss  den Kuppelbau ihrer Dogenkirche (mit Löwensymbol des Markusevangelisten)  gehorsam an den römisch-katholischen Patriarchen abtreten.

Auch die ganze übrige Piazza (mit beiden Piazetta) wurde erheblich verändert und fand – Napoleon zuliebe - im Wesentlichen ihre heutige Gestalt, als wie von ihm kolportiert wird: «Schönster Salon Europas»!

Doch noch 1807 besuchte der Kaiser Venedig persönlich und ließ sich dazu an der Stelle der Kirche S. Geminiano die Ala Napoleonica als Residenz errichten. Weitere Kirchen fielen den Giardini Pubblici (öffentliche Gärten) 'zum Opfer', die auf kaiser­lichen Wunsch 'draußen' in Casteflo angelegt wurden.

 

Piazza San Marco nach Westen mit napoleonischen Umgestaltungen des Markusplatzes zu Venedig.

Wie s/wollen S/sie Napoleon hier weg/in <erunnerung kommen lassen?

Hat er sich Venezia, wuie einst Atilla, unterworfen um sie den Habsburgern auszuliefern?

Sie sich dann zurückgeholt um sie vor Rom/für den Vatikan in die Knie zu zwingen?

Hat er Veneza oder wenigstens/immerhon ihre Juden, von was auch immer befreit?

Hat er Europas schönsten, oder wenihstens grlßten, Salon gestalten lassen – indem er das Stadbild bis heute (jedenfalls so) 'nachhaltig' (wie inzwischen allebfalls der Bahnhof respektive überhsupt Motorisierungen) pr#gte?









Wappenschild der Habsburger

Im Jahr 1814 gelingt es habsburgischen Truppen, schlieslich Venedig zurück zu erobern und das Veneto wieder zu besetzen; das Napoleon (der inzwischen andere Probleme hat) den Österreichern nach der Überlassung 1798 als Kriesbeute, bereits 1804 vertragswidrig wieder entrissen hatte.



 

 

 

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