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Kohelet,
Kapitel 1 bzw. פרק /perek alef/
א
Eitelkeit der Eitelkeiten, Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles Kosmetik / Rhetorik oder: Wer, Wo, Was? |
Mehr über Otijot
(hebräisch-semitische 'Buchstaben') |
The words of Kohelet, the son of David,King in Jerusalem. |
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דִּבְרֵי קֹהֶלֶת בֶּן-דָּוִד מֶלֶךְ בִּירוּשָׁלָם: |
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Worte Kohelets, des Sohnes Dawids, Königs in Jeruschalaim. |
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-> DiWeReJ KoHeLeT BeN-DaWiD MeLeCHe BiJeRuSCHaLaJiM |
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Wie in vielen Sprachen sind auch hebräische Fürwörter, Präpositionen und Artikel sowie sonstige, derartige höchstens scheinbare, 'Kleinigkeiten', zwar nicht völlig Kontingent oder gar beliebig, sowie mehr als 'nur Glückssache' - und doch sind sie - auch hier - weit weniger eindeutig, als die meisten Sprachbenutzenden (und nicht zuletzt ÜbersetzerInnen) meinen bzw. empfinden. In/m Iwrit werden solche 'Elemente' wie etwa beth á oder he ä zudem häufig am Anfang - hier also rechts - eines Wortes angefügt. Hinzu kommt, dass es durchaus zur üblichen bzw. korrekten 'Satzbildung' einer Sprache gehört, einen bestimmten, keinen oder einen ganz anderen solchen 'Helfer' / Beziehungsverdeutlicher einzusetzen, als eben in einer anderen Sprache bzw. Denkform geläufig sein oder scheinen mag. Diese, nicht immer in 'richtig oder falsch' einteilbaren, unausweichlichen Entscheidungen haben allerdings meist, bis immer, Bedeutungen beinflussende Wirkung. |
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Worte, words
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DaWaR דבר ist ein möglicher hebräischer Ausdruck für die 'Sache', 'Angelegenheit' und/oder\aber das 'Wort' dazu oder darin (der Begriff des 'sachverständigen Menschen' (vorangestelltes) joda'a יודע (kennt) dawar und Ausdrücke für 'in Wahrheit' לאמתו של דבר (lLaMiTo SCHeL DaWaR) / 'tatsächlich' hängen hebräisch eng damit zusammen - übrigens auch das rhetorische 'nicht der Rede wert', für «bitte sehr, gerne geschehen» etal, als Reaktion auf Dank[sagung] על לא־דברי al lo-dawari). Die Wortwurzel Dalet-Wet-Resch ד־ב־ר meint (zumindest) verbales Sprechen. – Ein ihr angehängtes Jud י wäre dabei für 'männliche' Nomen jn/als der dritten Person Einzahl üblichen, Grundform semitischer ‚Präsenzbildung‘ bzw. ‚durativ‘ konjugiert zu verstehen. Ohne das Dalet/daled ד am Anfang und mit Beth 'statt' Weth (also mit einem‘ bewohnenden‘ Dagesch Punkt im Ot, respektive ‚Haus‘) ergäbe BaRi בּרי einerseits 'klar' oder 'sicher' (adverbial) und anderseits 'Gesundheit' bzw. 'Vollkommenheit' (bis hin zur vollkommenen Beherrschung einer Sprache) und auch beri'a בּריאה 'Schöpfung' überhaupt läge, bei diesem netten 'Irrtum' in (einem Wechsel) der Wortwurzel, nahe. Übersetzungssoftware liefert gelegentlich 'Mein Ding' im Sinne von 'die Sache' bzw. 'das Thema' oder 'die Angelegenheit' dessen der da spricht, da/ss 'Wort' hauptsächlich, bzw. inzwischen häufig, mit/als /mila/ מלה (Mehrzahl /milajim/ מלים) 'übersetzt' wird; was bei/von einer so synonymreichen semitischen Sprache nicht überraschen sollte. |
דבר |
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KiHeL קהל bedeutet 'versammeln' und, als /kahal/ punktiert bzw. ausgesprochen, 'Publikum', 'Volksmenge', 'Zuhörerschaft' bzw. 'Gemein(d)e', für die sprachlich auch als KeHiLaH קהילה gebräuchlich / anzutreffen ist, und, durch ein weiteres Jud י, in /kehilijah/ קהיליה zum ganzen 'Gemeinwesen', der 'Republik' (eher im Sinne von 'Demokratie', denn im Gegensatz zu Monarchie etal.) und selbst einem ganzen 'Commonwealth (e.g.: of n/Nations)' wird. Durch anhängen eines Taw ת wird unter anderem gerne das hebräische 'Eigenschaftswort', oder auch die so handelnde Person einer (der meist. doch nicht immer, aus drei 'Konsonanten' bestehenden) hebräischen Wortwurzel, gebildet. |
קהלת |
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Sohn Davids,
son of David |
BeN בן ist, in solcher Kombination, der Sohn bzw. ein Nachkomme von Jemandem. Wobei hier zwar, spätestens heutzutage immerhin/nur vielleicht, auch eine Tochter Davids BaT-DaWiD בת־דוד bzw. noch sprachlogik-näher jene ihrer Mutter (etwa bat-batzeba), diskussionswürdig oder genealogisch fragwürdig erscheinen mag. - Doch sollte vor allem nicht willens/eilens übersehen weden, dass die Anrede als /ben/ (bzw. 'Mein Sohn'; vgl. etwa das schottische 'M[a]c') spätestens in der Pluralversion hebräischer Grammatik ‚weibliche Gemeindemitglieder‘ gar nicht auszuschließen vermag (diese/solche also, wo nicht explizit anderes gesagt/ergänzt wird, vgl. dagegen Kohelet 7:28, in jeder männlichen Pluralform des semitischen Präsens - etwa den deutschen 'man' bis englischen 'mankind' vergleichbar - mit addresiert sind). Vor allem aber wird /ben-dawid/ sowohl für unmittelbare 'leibliche' oder 'adoptierte' Nachkommen Davids, als auch für Angehörige des Hauses Dawid in welcher (späteren?) Generation auch immer gebraucht - so schließlich auch für den MeSCHiaCH sowie von/für ‚Rabbi‘ Jeschua beansprucht wird. – Eine Identifikation mit König Salomo bleibt von daher weder zwingend noch abzuweisen. |
בן־דוד |
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König, King |
MaLaX מלך bedeutet 'herrschen', 'als König regieren' (/nimlax/ übrihens 'nach denken' und 'sich beraten' liegt auch nicht weit entfernt). MeLeXe êìî ist der 'König' selbst, die Wurzel geht als 'gebahnter Weg' auch in die 'Hauptstraße', sowie in den Begriff des 'Kronzeugen' und vor allem 'in' die 'Fülle' des 'Großzügigen' ein. Die Erweiterung um ein Dalet ã führt in /melukad/ ãëìî einerseits zu einem Begriff für 'vereint' / 'zusammengeschlossen' und anderseits als /milked/ zum 'Vermienen',dem 'Stellen einer Falle' bzw. etwas 'mit Sprengstoff versehen'. - Gar durch 'Gewalt(monople)' zu begründen versuchte (staatlich/hoheitliche) Vorgehensweisen zur (Fremd-)Motivation. |
מלך |
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Zu/in/at Jerusalem |
Ein Beth á (es trägt in vollständigeren Orthographien / genauer genommen zur phonetischen Unterscheidung vom Weth einen Dageschpunkt a im Inneren) stellt die Verbindung eines 'in', 'an', 'durch', 'mittels' und auch 'gegen' - zum, griechisch bzw. lateinisch etc. 'Jerusalem' genannten, gar besonderen, Ort /jeruschalaim/ íéìùåøé her. In dessen (wenigstens sprachlichem) Kern die wohl wichtigste aller semitischen Gruß- und Segenswurzeln s/sch-l-m (hebräisch:) î-ì-ù steht und (gar meherlei und mehrfachen) 'Frieden' (i.q.S.) meint. |
בירושלים |
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Dieser ‚erste Vers‘ wird bekanntlich (heute) gerne als eine Art von Überschrift bzw. Quellenabgabe oder auch Ankündigung des Redners verstanden.
Vanity of vanities, said Kohelet, vanity of vanities; all is vanity. |
הֲבֵל הֲבָלִים אָמַר קֹהֶלֶת הֲבֵל הֲבָלִים הַכֹּל הָבֶל: |
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«O eitel Eitelkeiten», spricht Kohelet / «o eitel Eitelkeiten, alles eitel! |
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HaWeL HaWaLiM AMaR KoHeLeT HaWeL HaWaLiM HaCHoL HaWeL |
Vergeblichkeit, Sinnlosigkeit futility; Eitelkeit, Frisierkommode vanity. wissenschaftlich: 'Kontingenz', alltäglich: 'Zufall', 'Schicksalswillkür' pp. |
Als /hewel/ punktiert lexikalisch 'Hauch', 'Dunst', 'Nichts' und 'Wahn' bedeutend ist das 'Wort' ìáä auch charakterisierender (Bestantteil des) Eigenname(ns) des durch seinen Bruder (/ax/ çà) Kain ïé÷ erschlagenen Sohnes von AdaM íãà und ChaWa äåç (in Bereschit/Genesis 4). Dessen weiteres Lebenskonzept damit bekanntlich allenfalls virtueller Hauch, doch eben nicht mehr realisierbar bleibt. - HaWaLaGa äâìáä (plus der Impuls Gimmel und dies Mernschen Reaktion He darauf) wäre übrigens die durchaus erlernbare 'Zurückhaltung' bzw. 'Selbstbeherrschung' (gar Alternativen zum [Brider-]Mord im Sinne der MiZWoT ermöglichend). |
ìáä
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Kontingenzen, contingencies; Widersprüche, contradictions |
Während HaWLuT úåìáä eher 'die' hier in und spätestens seit dieser tanachischen/tenachischen Schriftrolle so häufig bemühte - gar notwendigerweise bei Weitem nicht so scharfe bzw. klare, wie die meisten Leute gene hätten bzw. machtlüstern taten und tun - 'Nichtigkeit', gar als 'Todverfallenheit' oder '(quasi-)zufällige Kontingenz' wäre - ergäbe nur das kleine zusätzliche Jud é an der Wurzel /hawli/ éìáä also das Adjektiv 'absurd' bzw. paradox bis antagonistisch und ist die Endung in 'Jud plus End-Mem' íé die wohl häufigste/üblichste Pluralendung 'männlicher' Hauptwörter wie etwa /hewel/, in English the mist(erries) of although even being quite clever and having to make mistakes, too, eines ist bis bleibt. |
íéìáä |
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sagt, says |
AMaR ist ein hebräisches Zeitwort für 'sagen' im kal (heutzutage erste Person Einzahl 'Futurum' - falls Sie so woll[t]en «[auuch] ich werde [mit Ihm] sagen ...»). Also eine deutlich andere (zumindest alefbetisch) wichtigere (vgl. dass es semitischem Denken/Sprachhandeln mehr auf den gar mit/in anderen Worten wiederholten Inhalt/Content, als auf die genaue, begrifflich präzisierte, 'klare' Form(ulierung) der Botschaft[en] ankommt) Wurzel als ø-á-ã jener die dem Verb /dawar/ sprechen bei den Worten/Sachverhalten, etwa im vorigen Vers, zugrunde liegt. Als /omer( gesprochen bedeutet øîà ebenfalls (Aus-)Spruch, Wort und Laut und mit einem angehängten He ä /imra/ äøî(é)à - eben des/der Menschen 'Reaktion' - sowohl 'Rede' als auch 'Saum'. Zwar bekanntlich recht nahe an /emet/ úîà wenn auch eben nicht notwendigerweise immer mit Wahrheit - auch 'nur' oder gerade im landläufigen Sinne der Übereinstimmung von Gesagtem und Sache - identisch. |
øîà |
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KoHeLeT |
Womöglich weniher ein bis nicht der belegende Prediger als eher (Ver-)Sammler von/des Menschen und/oder von weisen bis der Einsichten |
úìä÷ |
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Auch HaXoL in der Bedeutung 'alles'. 'beginnt' und befasst sich wie eben (fast) alle hier einschlägigen Wortwurzeln mit dem Ot He und seiner bis der (und unserer) Lücke/n überhaupt.. |
ìëä |
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/hewel/ eitel. Nichtig, kontingent ... |
Alles - zumindest alles hier un 'unserer' Welt - Vorfindliche sei bzw. ist wohl also von dieser Art ernüchternder Hinfälligkeit(en). Die poetische Lautmalerei des mittleren Ot also zwischen dem He mit 'seiner'/der Lücke und dem lernenden Lamed also von der vollen Hand bis zur Krone des Kaf zum gar behausten Wet ... |
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ìáä |
ìáä ìëä íéìáä ìáä úìä÷ øîà íéìáä ìáä 2
Futility - Futilities - utter - úìä÷ - Futility - Futilities - Everything -
Futility
Vanity of vanities, said Kohelet,
vanity of vanities; all is vanity.
futility /¦ªµÐ'´ê¬ê´ê/ n., no pl. (of effort, attempt, etc.) Vergeblichkeit, die; (of plan) Zwecklosigkeit, die; (of war) Sinnlosigkeit, die
vanity /'¶‘®ê´ê/ n. a) (pride, conceit) Eitelkeit, die;
b) (worthlessness) Nichtigkeit, die; Eitelkeit, die (geh.); (of efforts, hopes, dreams) Vergeblichkeit, die; all is vanity: alles ist eitel (geh.);
c) (worthless
thing) these things are vanities das ist alles bloß Tand
(geh.);
d) (Amer.: dressing table) Frisierkommode, die
vanity bag n. Kosmetiktäschchen, das
utter1 /'Œ´Ù(²)/ attrib. adj. vollkommen, völlig <Chaos, Verwirrung, Fehlschlag, Ablehnung, Friede, Einsamkeit, Unsinn>; ungeheuer <Elend, Dummheit, Freude, Glück, Schönheit>; größt... <Freude, Vergnügen>; be in utter despair/misery völlig verzweifelt/niedergeschlagen sein; be an utter mystery völlig rätselhaft sein; be an utter stranger to sb. jmdm. völlig fremd sein; utter fool Vollidiot, der (ugs.)
utter2 v.t. a) von sich geben <Schrei, Seufzer, Ächzen>;
b) (say) sagen <Wahrheit, Wort>; schwören <Eid>; äußern <Drohung>; zum Ausdruck bringen <Gefühle>; the last words he uttered die letzten Worte, die er sprach; she never uttered a sound sie gab keinen Ton von sich; this word/her name must not be uttered in his presence dieses Wort/ihr Name darf in seiner Gegenwart nicht gesagt od. ausgesprochen werden;
c) utter a libel (Law) eine Verleumdung verbreiten
What gains a man from all
his labor at which he labors
under the sun? |
מַה-יִּתְרוֹן לָאָדָם בְּכָל-עֲמָלוֹ שֶׁיַּעֲמֹל תַּחַת הַשָּׁמֶשׁ |
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Was bleibt dem Menschen / bei all seinem Mühn / da er sich abmüht unter Sonnen? |
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Der überlieferte / kanonisierte hebräische Text With English translation: |
Von Martin Buber und Franz Xaver Rosenzweig verdeutscht: |
An English Christian, King James Bible version: |
Elberfelder Bibel: |
א. דִּבְרֵי קֹהֶלֶת בֶּן-דָּוִד מֶלֶךְ בִּירוּשָׁלָם: 1. The words of Kohelet,
the son of David, king in Jerusalem. |
1 Reden »Versammlers«, Sohns Dawids, Königs in Jerusalem. |
1 The words of Kohelet,
the son of David, king in Jerusalem. |
1 Worte Kohelets, des Sohnes Dawids, Königs in Jeruschalaim. |
ב. הֲבֵל הֲבָלִים אָמַר קֹהֶלֶת הֲבֵל הֲבָלִים הַכֹּל הָבֶל: 2. Vanity of vanities, said Kohelet, vanity of vanities; all is vanity. |
2 Dunst der Dünste, spricht Versammler, Dunst der Dünste, alles ist Dunst. |
2 Vanity of vanities, said Kohelet, vanity of vanities; all is vanity. |
2 «O eitel Eitelkeiten», spricht Kohelet / «o eitel Eitelkeiten, alles eitel! |
ג. מַה-יִּתְרוֹן לָאָדָם בְּכָל-עֲמָלוֹ שֶׁיַּעֲמֹל תַּחַת הַשָּׁמֶשׁ: 3. What gains a man from all his labor at which he labors under
the sun? |
3 Welchen Vorteil hat der Mensch von all
seiner Mühe, damit er sich abmüht unter der Sonne? |
3 What gains a man from all his labor at which he labors under
the sun? |
3 Was bleibt dem Menschen / bei all seinem Mühn
/ da er sich abmüht unter Sonnen? |
ד. דּוֹר הֹלֵךְ וְדוֹר בָּא וְהָאָרֶץ לְעוֹלָם עֹמָדֶת: 4. One generation passes away, and
another generation comes; but the earth abides for ever. |
4 Ein Geschlecht geht, ein Geschlecht kommt,
und die Erde steht in Weltzeit. |
4 One generation passes away, and another
generation comes; but the earth abides for ever. |
4 Geschlecht geht hin / Geschlecht kommt auf / die Erde, sie steht
ewiglich. |
ה. וְזָרַח הַשֶּׁמֶשׁ וּבָא הַשָּׁמֶשׁ וְאֶל-מְקוֹמוֹ שׁוֹאֵף זוֹרֵחַ הוּא שָׁם: 5. The sun also rises, and the sun
goes down, and hastens to its place where it rises again. |
5 Strahlt die Sonne auf, kommt die Sonne
hinab, sie strebt zu ihrem Ort, dort verstrahlt sie. |
5 The sun also rises, and the sun goes down,
and hastens to its place where it rises again. |
5 Und Sonn erstrahlt / und Sonne geht / muß
strebend ihrer Stätte zu / wo sie erstrahlt. / |
ו. הוֹלֵךְ אֶל-דָּרוֹם וְסוֹבֵב אֶל-צָפוֹן סוֹבֵב סֹבֵב הוֹלֵךְ הָרוּחַ וְעַל-סְבִיבֹתָיו שָׁב הָרוּחַ: 6. The wind goes toward the south, and
turns around to the north; it whirls around continually, and the wind returns
again according to its circuits. |
6 Nach dem Süden geht, nach dem Norden kreist,
kreist und kreist und geht der Wind, in seinen Kreisen kehrt der Wind. |
6 The wind goes toward the south, and turns
around to the north; it whirls around continually, and the wind returns again
according to its circuits. |
6 Fährt gegen Süden, kreist nach Norden / rings, ringsum kreisend fährt
der Wind / und nur zurück bei seinem Kreisen kehrt der Wind. / |
ז. כָּל-הַנְּחָלִים הֹלְכִים אֶל-הַיָּם וְהַיָּם אֵינֶנּוּ מָלֵא אֶל-מְקוֹם שֶׁהַנְּחָלִים הֹלְכִים שָׁם הֵם שָׁבִים לָלָכֶת: 7. All the rivers run into the sea; yet
the sea is not full; to the place from where the rivers come, there they
return again. |
7 Alle Bäche gehn
zum Meer und das Meer ist keinmal voll, an den Ort, dahin die Bäche gehn, dorthin kehren sie sich zum Weitergehn. |
7 All the rivers run into the sea; yet the
sea is not full; to the place from where the rivers come, there they return
again. |
7 Es laufen alle Bäche ab zum Meer / und wird das Meer nicht voll! / Hin,
wo die Bäche laufen / dort kehren sie zu laufen. / |
ח. כָּל-הַדְּבָרִים יְגֵעִים לֹא-יוּכַל אִישׁ לְדַבֵּר לֹא-תִשְׂבַּע עַיִן לִרְאוֹת וְלֹא-תִמָּלֵא אֹזֶן מִשְּׁמֹעַ: 8. All things are full of weariness;
man cannot utter it; the eye is not satisfied with seeing, nor the ear filled
with hearing. |
8 Ermüdend sind alle beredbaren
Dinge, niemand kann sie zu Rede machen. Nicht sättigt sich das Auge am Sehn,
nicht füllt sich das Ohr mit Hören. |
8 All things are full of weariness; man
cannot utter it; the eye is not satisfied with seeing, nor the ear filled
with hearing. |
8 Ermüden alle Dinge / nichts wirkt der Mensch beim Reden / satt wird kein
Aug beim Sehen / und voll kein Ohr vorn 1lören. / |
ט. מַה-שֶּׁהָיָה הוּא שֶׁיִּהְיֶה וּמַה-שֶּׁנַּעֲשָׂה הוּא שֶׁיֵּעָשֶׂה וְאֵין כָּל-חָדָשׁ תַּחַת הַשָּׁמֶשׁ: 9. That which has been, is what shall
be; and that which has been done is what shall be done; and there is nothing
new under the sun. |
9 Was im Sein war, ist was sein wird, und was
man tat, ist was man tun wird, keinerlei Neues unter der Sonne! |
9 That which has been, is what shall be; and
that which has been done is what shall be done; and there is nothing new
under the sun. |
9 Was gewesen, ist, was sein wird / was geschehen, das geschieht / und nichts gibts
Neues unter Sonnen. / |
י. יֵשׁ דָּבָר שֶׁיֹּאמַר רְאֵה-זֶה חָדָשׁ הוּא כְּבָר הָיָה לְעֹלָמִים אֲשֶׁר הָיָה מִלְּפָנֵינוּ: 10. Is there anything about which it
may be said, See, this is new? It has been already in the ages before us. |
10 West ein Ding, davon einer spricht: »Sieh dieses an, das ist neu«, längst ists
gewesen, in der Weltdauer, die vor uns gewesen ist. |
10 Is there any thing
about which it may be said, See, this is new? It has been already in the ages
before us. |
10 Ist da ein Ding, das meint: /
Sieh, neu ists; / längst war es in den Ewigkeiten /
die vor uns gewesen. / |
יא. אֵין זִכְרוֹן לָרִאשֹׁנִים וְגַם לָאַחֲרֹנִים שֶׁיִּהְיוּ לֹא-יִהְיֶה לָהֶם זִכָּרוֹן עִם שֶׁיִּהְיוּ לָאַחֲרֹנָה: 11. There is no remembrance of former
things; nor shall there be any remembrance of things
that are to come with those who shall come after. |
11 Kein Gedenken ist für die Frühen, und auch
für die Späten, die sein werden, für sie wird kein Gedenken sein bei denen,
die spätest dasein
werden. |
11 There is no remembrance of former things;
nor shall there be any remembrance of things that
are to come with those who shall come after. |
11 Gibt kein Gedenken von den Frühern / und auch
den Spätern, die noch kommen / bleibt kein Gedenken
/ bei denen, die noch später kommen. |
יב. אֲנִי קֹהֶלֶת הָיִיתִי מֶלֶךְ עַל-יִשְׂרָאֵל בִּירוּשָׁלָם: 12. I Kohelet
was king over Israel in Jerusalem. |
12 Ich, »Versammler«,
war König über Jissrael in Jerusalem. |
12 I Kohelet was
king over Israel in Jerusalem. |
12 Ich, Kohelet, war König über Jisrael in Jeruschalaim. |
יג. וְנָתַתִּי אֶת-לִבִּי לִדְרוֹשׁ וְלָתוּר בַּחָכְמָה עַל כָּל-אֲשֶׁר נַעֲשָׂה תַּחַת הַשָּׁמָיִם הוּא עִנְיַן רָע נָתַן אֱלֹהִים לִבְנֵי הָאָדָם לַעֲנוֹת בּוֹ: 13. And I gave my heart to seek and search
out by wisdom concerning all things that are done under heaven; it is a hard
task that God has given to the sons of man to be exercised with. |
13 Ich gab mein Herz daran, in der Weisheit zu
forschen und zu spüren nach allem, was unter dem Himmel getan wird: ein übles
Geschäft hat da Gott den Menschenkindern gegeben, sich damit zu befassen. |
13 And I gave my heart to seek and search out
by wisdom concerning all things that are done under heaven; it is a hard task
that God has given to the sons of man to be exercised with. |
13 Und ich richtete meinen Sinn, alles was unter dem Himmel geschah, mit
Weisheit zu erforschen und zu ergründen. Das ist eine böse Aufgabe, die Gott
den Menschen gegeben, sich damit zu befassen. |
יד. רָאִיתִי אֶת-כָּל-הַמַּעֲשִׂים שֶׁנַּעֲשׂוּ תַּחַת הַשָּׁמֶשׁ וְהִנֵּה הַכֹּל הֶבֶל וּרְעוּת רוּחַ: 14. I have seen all the works that are
done under the sun; and, behold, all is vanity and a striving after wind. |
14 Ich habe alles Tun gesehn,
das unter dem Himmel getan ward, und da, alles ist Dunst und ein Trachten
nach Wind. |
14 I have seen all the works that are done
under the sun; and, behold, all is vanity and a striving after wind. |
14 Ich sah alle Taten, die unter der Sonne geschahen, und sieh, alles war
eitel und Jagen nach Wind: |
טו. מְעֻוָּת לֹא-יוּכַל לִתְקֹן וְחֶסְרוֹן לֹא-יוּכַל לְהִמָּנוֹת: 15. That which is crooked cannot be
made straight; and that which is wanting cannot be numbered. |
15 Verkrümmtes, nicht vermag mans grade zu richten, Mangel, nicht vermag mans in Zahl zu bringen. |
15 That which is crooked cannot be made
straight; and that which is wanting cannot be numbered. |
15 Krumm kann nicht grade werden / Verlust hinzu nicht zählen. |
טז. דִּבַּרְתִּי אֲנִי עִם-לִבִּי לֵאמֹר אֲנִי הִנֵּה הִגְדַּלְתִּי וְהוֹסַפְתִּי חָכְמָה עַל כָּל-אֲשֶׁר-הָיָה לְפָנַי עַל-יְרוּשָׁלָם וְלִבִּי רָאָה הַרְבֵּה חָכְמָה וָדָעַת: 16. In my heart I said, Behold, I
became a great man and acquired more wisdom than all those who have been
before me in Jerusalem; and my heart has seen much of wisdom and knowledge. |
16 Ich habe, ich, mit meinem Herzen geredet,
sprechend: Ich da, meine Weisheit habe ich großgemacht und gemehrt über
alles, was vor mir über Jerusalem war, und mein Herz hat viel eingesehen,
Weisheit und Kenntnis. |
16 In my heart I said, Behold, I became a
great man and acquired more wisdom than all those who have been before me in
Jerusalem; and my heart has seen much of wisdom and knowledge. |
16 Ich sprach zu meinem Herzen: Sieh, ich habe größere und reichere
Weisheit erworben als alle, die vor mir über Jeruschalaim
waren, und mein Herz hat viel Weisheit und Erkenntnis gesehen. |
יז. וָאֶתְּנָה לִבִּי לָדַעַת חָכְמָה וְדַעַת הֹלֵלוֹת וְשִׂכְלוּת יָדַעְתִּי שֶׁגַּם-זֶה הוּא רַעְיוֹן רוּחַ: 17. And I gave my heart to know wisdom,
and to know madness and folly; I perceived that this also was a striving
after wind. |
17 Und nun gab ich mein Herz dran zu erkennen
Weisheit und Kenntnis als Tollheit und Narrheit, - ich erkannte, daß auch dies ein Trachten nach Wind ist. |
17 And I gave my heart to know wisdom, and to
know madness and folly; I perceived that this also was a striving after wind. |
17 Und ich richtete meinen Sinn, Weisheit zu erkennen und Tollheit und
Torheit zu erkennen. Da erkannte ich, daß auch dies
ein Jagen nach Wind ist. |
יח. כִּי בְּרֹב חָכְמָה רָב-כָּעַס וְיוֹסִיף דַּעַת יוֹסִיף מַכְאוֹב: 18. For in much wisdom there is much
grief; and he that increases knowledge increases sorrow. |
18 Denn in einer Fülle von Weisheit ist
Verdrusses die Fülle, und wer Kenntnis mehrt, mehrt Schmerz. |
18 For in much wisdom there is much grief;
and he that increases knowledge increases sorrow. |
18 Denn: / Bei viel Weisheit
ist viel Kränkung / und mehrt wer Wissen
/ mehrt er Weh. |
Von Martin Nuber und Franz Xaver Rosenzweig verdeutscht:
3-1 Für alles ist eine Zeit,
eine Frist für alles Anliegen unter dem Himmel:
2 eine Frist fürs Geborenwerden
und eine Frist fürs Sterben,
eine Frist fürs Pflanzen
und eine Frist fürs Entwurzeln des Gepflanzten,
3 eine Frist fürs Erschlagen
und eine Frist fürs Heilen,
eine Frist fürs Niederbrechen
und eine Frist fürs Erbauen,
4 eine Frist fürs Weinen
und eine Frist fürs Lachen,
eine Frist fürs Klagen
und eine Frist fürs Tanzen,
5 eine Frist fürs Steinewerfen
und eine Frist fürs Steinestapeln,
eine Frist fürs Umschlingen
und eine Frist, von Umschlingung sich
fernzuhalten,
6 eine Frist fürs Suchen
und eine Frist fürs Verlorengeben,
eine Frist fürs Bewahren
und eine Frist fürs Verschleudern,
7 eine Frist fürs Aufreißen
und eine Frist fürs Vernähen,
eine Frist fürs Schweigen
und eine Frist fürs Reden,
8 eine Frist fürs Lieben
und eine Frist fürs Hassen,
eine Frist des Kriegs
und eine Frist des Friedens.
9 Was ist da der Vorteil dessen, ders tut,
bei dem, womit er sich abmüht?
10 Ich habe das Geschäft gesehn,
das Gott den Menschensöhnen gab,
sich damit zu befassen.
11 Alles hat er schön zu seiner Frist dargetan,
auch die Weltdauer hat er ihnen ins Herz
gegeben,
nur daß der Mensch das
Tun, das Gott tut, vom Anbeginn bis zum Ausgang nicht findet.
12 Ich habe zwar erkannt, daß
unter ihnen kein Gut ist
als sich zu freuen und sich gutzutun in seinem
Leben,
13 aber auch alljedem
Menschen:
daß er ißt und trinkt und Gutes
besieht in all seinem Mühn,
eine Gabe Gottes ists.
14 Ich habe erkannt:
ja denn, alles, was Gott tut,
in Weltdauer wird das sein,
hinzu kann man keins fügen,
davon kann man keins mindern,
Gott hats getan,
daß vor ihm man sich fürchte.
15 Was geworden ist, urlängst
ist das,
und was werden soll, urlängst
ists geworden,
und das Verjagte, Gott suchts
hervor.
16 Und noch sah ich unter der Sonne
den Ort der Gerechtigkeit - dort ist der Frevel,
und den Ort der Bewahrheitung - dort ist der
Frevler.
17 Da sprach ich, ich in meinem Herzen:
Den Bewährten und den Frevler wird Gott richten.
Denn eine Frist ist dort
für alles Anliegen und für alles Tun.
18 Ich sprach, ich in meinem Herzen:
Um die Sache der Menschensöhne ists,
daß man sie prüfe - Gott -
und daß man sehe, wie
sie ein Getier, sie für sich sind.
19 Denn Eine Widerfahrnis ist der Menschensöhne
und Eine Widerfahrnis des Getiers,
eine einzige Widerfahrnis für sie,
dem Sterben von diesem ist das Sterben von
diesem gleich,
und ein einziger Anhauch ist für alle,
und da ist kein Vorrang des Menschen überm Tier,
denn alles ist Dunst.
20 Alles geht an Einen
Ort,
alles ward aus dem Staub
und alles kehrt wieder zum Staub.
21 Wer erkennts,
der Hauch in den Menschensöhnen, ob er nach oben
steige,
und der Hauch in dem Getier, ob er nach unten
sinke zur Erde.
22 So sah ich, daß da
kein Gut darüber ist, daß der Mensch sich seines Tuns
freut, denn das ist sein Teil, denn wer brächte ihn dahin zu sehn, was nach ihm wird!
4-1 Und ich wieder,
ich sah allerhand Bedrückungen, die getan werden
unter der Sonne,
und da, die Träne der Bedrückten, und für sie
ist kein Tröster,
von der Hand ihrer Bedrücker
die Wucht! und für sie ist kein Tröster.
2 So preise ich die Gestorbnen,
die vorlängst starben,
über die Lebenden, die annoch
leben,
3 über die beiden gut aber hats
jener, der noch nicht ward,
der das üble Tun nicht sah, das getan wird unter
der Sonne.
4 Ich, gesehn habe ich
-
alle Mühe und alles Geschick im Tun,
daß das ein Eifern des Manns ist, seinem Genossen vorweg zu
sein, -
auch dies ist Dunst und ein Trachten nach Wind.
5 [Der Tor schlingt seine Hände ineinander
und frißt sein eigenes
Fleisch.]
6 Besser ist eine Handvoll Ruhe
als beide Fäuste voll Müh und das Trachten nach
Wind.
7 Und ich wieder,
ich sah einen Dunst unter dem Himmel:
8 da ist einer, kein zweiter dabei,
auch kein Sohn oder Bruder ist ihm,
und kein Ende ist all seiner Müh,
auch am Reichtum wird sein Auge nicht satt:
Für wen doch mühe ich mich
und lasse meine Seele des Guten ermangeln!
Auch dies ist Dunst, ein übles Geschäft ist das.
9 - Besser sind die zwei dran als der eine,
da es für sie guten Lohn gibt in ihrer Müh.
10 Denn wenn sie fallen,
richtet der eine seinen Genossen auf,
aber weh ihm, dem einen,
fällt er und da ist kein zweiter, ihn
aufzurichten.
11 Auch wird, liegen zwei beisammen, ihnen warm,
wie würde aber dem warm, der allein ist!
12 Und überwältigt wer den
einen,
stehen die zwei gegen ihn auf,
und die dreifaltige Schnur haut man so schnell
nicht entzwei. -
13 Besser dran ist ein Jüngling, entbehrend und weise,
als ein alter und törichter König,
der nicht mehr weiß sich warnen zu lassen.
14 Denn aus dem Gefangnenhaus
steigt zur Königschaft er,
ob er auch in jenes Königreich geboren ward als
ein Armer.
15 Ich sah all die Lebenden sich unter der Sonne
ergehn,
gesellt dem Jüngling, dem zweiten, der an jenes
Platze stand.
16 [Kein Ende ist all des Volks, all dessen, das
vor ihnen war,
auch die Spätern, sie
werden sich sein nicht erfreuen,
denn auch dies ist Dunst und ein Trachten nach
Wind.]
17 Hüte deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes
gehst!
Nahn um zu hören ist mehr als das Schlachtopfergeben der Toren,
denn unwissend sind sie, zum Übeltun hin.
5-1 Nimmer haste mit deinem Mund,
und dein Herz eile nicht,
zu Gottes Antlitz hin Rede hervorzubringen,
denn Gott ist im Himmel und du bist auf der
Erde,
darum sei deiner Rede wenig.
2 Denn »mit vielem Geschäft kommt der Traum
und die Stimme des Toren mit vielem Gerede«.
3 Wenn du Gott ein Gelübde gelobst,
säume nicht es zu bezahlen,
denn an Toren ist kein Gefallen, -
was du gelobt hast, zahle!
4 besser ist, daß du
nicht gelobest,
als daß du gelobest
und nicht zahlest.
5 Gib nimmer deinen Mund her, dein Fleisch in
Sünde zu versetzen,
und sprich nimmer dem Boten ins Antlitz, daß es ein Irrtum gewesen sei, -
weshalb soll Gott um deine Stimme grollen
und das Tun deiner Hände zermürben!
6 Ja denn,
den vielfältigen Träumen und den Dünsten und dem
vielen Gerede entgegen,
ja denn, fürchte Gott!
7 Siehst Bedrückung des Armen und Raub des
Rechts und der Wahrheit du im Gebiet,
staune die Sache nicht an,
denn oberhalb des Hohen ist ein Höherer der
Wächter
und Höhere über ihnen. -
8 Der Vorrang aber eines Landes in allem ist
das:
ein König über bebautes Feld.
9 Der Silber liebt, wird Silbers nicht satt,
und wers im Haufen
liebt, nicht ist da Einkunft, -
dies auch ist Dunst.
10 Mit der Mehrung des Guts mehren sich, die es
verzehren,
und was gilt die Geschicklichkeit für seinen
Besitzer,
als daß es seine Augen
besehen dürfen?
11 Der Schlaf ist dem Dienenden süß,
ob er wenig, ob er viel aß,
des Reichen Sattsamkeit
aber,
sie läßt ihm keine
Muße zum Schlafen.
12 Ein Übel west, leidhaft,
ich sah es unter der Sonne:
Reichtum, wohlbewacht, seinem Besitzer zum Übel;
13 geht durch ein übles Geschäft jener Reichtum
verloren,
und er hat einen Sohn gezeugt,
bleibt kein Etwas dem in der Hand, -
14 gleichwie er dem Leib seiner Mutter
entsprang,
nackt wird er wieder gehn,
wie er kam
nicht ein Etwas hinwegtragen um seine Müh,
das mitginge in seiner Hand.
15 Und auch dies ist ein Übel, leidhaft:
gleichlaufs wie er kam wird er gehn,
und was für Vorteil hat er,
daß er sich müht - in den Wind!
16 Auch ißt er all
seine Tage im Finstern, -
läßt viel sichs verdrießen, dazu sein
Leiden und Groll.
17 Da ists, das ich ersehn habe, ich, das Gut, das schön ist:
zu essen und zu trinken und Gutes zu besehn
in all seiner Müh, damit einer sich müht unter
der Sonne,
die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben
hat,
denn das ist sein Teil.
18 Auch alljeder
Mensch, dem Gott Reichtum und Rüstzeug gab
und ließ ihn dessen walten,
davon zu essen, sein Teil heimzutragen und sich
in dieser seiner Mühe zu freun:
das ist eine Gabe Gottes
19 [denn nicht viel wird er seiner Lebenstage
gedenken].
Denn Gott ists, der
der Freude seines Herzens willfährt.
6-1 Ein Übel west, das ich sah unter der Sonne,
und viel ist dessen über den Menschen:
2 ein Mann, dem Gott Reichtum, Rüstzeug und Ehre
gibt,
und keins mangelt seiner Seele von allem, was er
mag begehren,
aber nicht läßt Gott
ihn walten, davon zu genießen,
denn ein fremder Mann, genießen darf er es.
Dies ist ein Dunst, und ein übles Leiden ist
das.
3 Würde ein Mann hundert zeugen und viele Jahre
leben,
wie viel auch der Tage seiner Jahre wären,
und nicht sättigte sich seine Seele am Guten,
ich spräche: »Ob die auch ein Begräbnis nicht
fand,
die Fehlgeburt ist besser dran als er.«
4 Denn kam im Dunst sie und geht in Finsternis
sie
und in Finsternis bleibt ihr Name gehüllt,
5 auch die Sonne sah sie nicht und kannte sie
nicht:
eher bei diesem als bei diesem ist die Ruh,
6 und ob er zweimal tausend Jahre lebte
und hat das Gute nicht besehn.
Wandelt zu Einem Orte nicht alles hin ? -
7 »Alles Mühn des
Menschen, für seinen Mund ists,
doch ist die Seelengier niemals gefüllt.«
8 Was wäre denn des Weisen Rang vor dem Toren,
was des Elenden, der doch dem Leben zugegen zu
wandeln weiß! -
9 Besser ist Sicht der Augen als Anwandlung der
Seele, -
auch dies ist Dunst und ein Trachten nach Wind.
10 Was je ward, vorlängst war ausgerufen sein
Name,
und man weiß, daß er,
der Mensch, Adam, Der vom Ackerboden ist
und vermag nicht zu rechten mit Ihm, der stärker
als er ist.
11 Ja denn,
es west der Reden mehr, die den Dunst mehren, -
welch einen Gewinn hat der Mensch?
12 Denn wer weiß,
was für den Menschen gut ist im Leben,
die Zahl der Tage seines Dunstlebens hindurch,
die er vertut schattengleich?
Nämlich:
wer meldets dem
Menschen, was nach ihm sein wird unter der Sonne?
7-1 Ein Name ist besser als gutes Salböl,
und der Tag des Sterbens als der Tag der Geburt.
2 Besser ist zu gehn
in ein Haus der Trauer
als zu gehn in ein
Haus des Gelages,
dieweil alljedem
Menschen jenes der Schluß ist,
und der Lebende gebe seinem Herzen es ein.
3 Besser ist Verdrossenheit als Gelächter,
denn bei üblem Aussehn
kann der Herzsinn sich bessern:
4 das Herz der Weisen ist im Hause der Trauer,
das Herz der Toren aber im Hause der Freude.
5 Besser ists, anzuhören
das Schelten des Weisen,
als wenn jemand zuhört dem Gesinge
der Toren.
6 Denn wie das Geknister
der Nesseln unterm Kessel,
so ist das Gelächter des Toren.
Aber auch dies ist Dunst.
7 Denn die Pressung kann den Weisen toll machen,
Bestechung kann den Herzsinn
schwinden lassen.
8 Besser ist der Ausgang einer Sache als ihr
Anfang,
besser ist langmütig als hochmütig.
9 Nimmer haste in deinem Geist, dichs verdrießen zu lassen,
denn Verdrießlichkeit ruht den Toren im Busen.
10 Nimmer sprich: »Was ists,
daß die anfänglichen Zeiten besser waren als diese?«,
denn nicht aus Weisheit fragst du danach.
11 Gut ist Weisheit bei
Eigentum
und ein Rang denen, die die Sonne sehn.
12 Denn im Schatten der Weisheit heißt im
Schatten des Silbers,
aber der Vorrang von Wissen ist: die Weisheit
belebt ihren Meister.
13 Sieh das von Gott Gemachte an,
denn wer könnte ebnen, was er gekrümmt hat? -
14 Am Tag des Guten sei guter Dinge,
und am Tag des Übels sieh ein:
auch dies gleichlaufs
mit diesem hat Gott gemacht,
um der Sache willen,
daß der Mensch sich danach nicht ein Irgendetwas finde.
15 Allerhand habe ich gesehn
in meinen Dunsttagen:
da west ein Bewährter, der bei seiner Bewährung
schwindet,
und da west ein Frevler, der bei seinem Übeltun
lange besteht.
16 Sei nimmer ein Vielbewährter
und zeig nicht übermäßig dich weise,
warum willst du verstarren!
17 Frevle nimmer viel, sei nimmer ein Narr,
warum willst du sterben, wann noch nicht deine
Frist ist! -
18 Gut ist,
daß du an dies da dich haltest
und deine Hand auch nicht lassest
von diesem da,
denn wer Gott fürchtet wird all dessen ledig.
19 Die Weisheit erkühnt den Weisen mehr als zehn
Schaltende, die in der Stadt sind. -
20 Denn unter Menschen ist kein Bewährter, der
das Gute tut und nie sündigt.
21 Auch alles Gered,
das sie reden, gib nimmer dein Herz daran,
damit du nicht deinen Knecht dich geringmachen
hörest, -
22 denn von vielen Malen weiß auch dein Herz,
da auch du andre geringgemacht hast.
23 All dies habe ich um die Weisheit erprobt
- ich hatte gesprochen: »Weise will ich werden«
- ,
aber sie ist mir fern.
24 Fern blieb alles, was war,
und tief, tief, wer kanns
finden!
25 Ich habe mich umgetan samt meinem Herzen,
zu erkennen und zu erspüren,
auf der Suche nach Weisheit und Rechenschaft,
und Frevel, Torheit, und Narrheit, Tollheit zu
kennen.
26 Da finde ich,
bittrer als den Tod, ein Weib,
jenes, das Fanggarne ist
und Schleppnetze ihr Herz,
Fesseln ihre Hände.
Der, der vor Gott als gut besteht, darf ihr
entrinnen,
der Sünder aber wird durch sie verstrickt.
27 Sieh, dies habe ich gefunden,
spricht Versammler,
eins um eins, Rechenschaft zu finden.
28 Was immerzu meine Seele gesucht hat
und ich habe es nicht gefunden:
Einen Menschen aus tausend habe ich gefunden,
aber ein Weib habe ich unter all diesen nicht gefunden.
29 Dieses bloß, sieh, habe ich gefunden:
daß Gott den Menschen gradsinnig gemacht hat,
sie aber suchen der Berechnungen viel.
8-1 Wer ist so weise,
und wer erkennt die Bedeutung der Sache?
Die Weisheit des Menschen wird sein Antlitz
erleuchten,
aufhellen wird sich seines Antlitzes Strenge.
2 Ich sage:
auf den Mund des Königs achte,
ists aber um die Sache eines Gottesschwurs,
3 haste nimmer, geh von seinem Antlitz hinweg,
auf eine schlimme Sache stell nimmer dich ein,
denn alles, woran er Gefallen hat, tut er,
4 dieweil des Königs Sache das Schalten ist,
und wer spräche zu ihm: »Was tust du!«
5 Wer das Gebot beachtet, lernt eine üble Sache
nicht kennen,
aber die Frist und die rechte Art, das Herz des
Weisen kennt sie.
6 [Denn für alles Anliegen west eine Frist und
eine rechte Art,
denn des Übels ist viel über dem Menschen.
7 Denn keiner kennt, was werden will,
denn sowie es werden will, wer meldets ihm?]
8 Kein Mensch schaltet über den Wind, den Wind
einzusperren,
kein Schalten ist über den Tag des Todes
und kein Freigeschicktwerden
im Krieg,
und nicht macht Frevelgut seinen Inhaber
entrinnen.
9 All dieses habe ich gesehn,
und tat mein Herz heran
zu allem Tun, das getan wird unter der Sonne,
in der Frist, da der Mensch über den Menschen
schaltet,
ihm zum Übel.
10 Sodann habe ich gesehn
Frevler begraben werden, und sie kamen hinein,
aber hinweg von heiligem Ort mußten
gehn
und vergessen werden in irgendeiner Stadt,
die Redliches hatten getan, -
auch dies ist Dunst!
11 Weil kein Verdikt über übles Tun eilends zur
Tat wird,
drum schwillt das Herz der Menschensöhne in
ihnen,
Übles zu tun,
12 dieweil der Sünder Übel tut hundertfach
und besteht lange drauf los
[ob ich auch kenne,
daß »Gutes wird den Gottesfürchtigen, die sich vor ihm
fürchten,
13 und nicht wird Gutes dem Frevler und nicht längert er die Tage, schattengleich,
weil er keine Furcht hat vor Gott«].
14 Ein Dunst west um das, was auf der Erde getan
wird:
daß Bewährte wesen, an die gelangt, was
dem Tun der Frevler gemäß ist,
und Frevler wesen, an
die gelangt, was dem Tun der Bewährten gemäß ist,
- ich habe gesprochen, daß
auch dieses ein Dunst ist.
15 Und gerühmt habe ich die Freude,
weil kein Gutes für den Menschen ist unter der
Sonne
als zu essen und zu trinken und sich zu freuen,
und das kann ihn begleiten bei seiner Müh, die
Tage seines Lebens,
die ihm Gott gegeben hat unter der Sonne.
16 Dieweil ich mein Herz daran gab,
Weisheit zu erkennen und das Geschäft anzusehn, das auf Erden getan wird
[mag auch solch einer bei Tag und bei Nacht mit
seinen Augen Schlaf nicht besehn],
17 habe ich an all dem Tun Gottes gesehn,
daß der Mensch nicht vermag es auszufinden
an dem Tun, das getan wird unter der Sonne,
dessen wegen der Mensch sich müht zu suchen und
findet nicht,
und ob auch der Weise spricht, er sei am
Erkennen,
er vermags nicht zu
finden.
9-1 Ja denn, all dies gab meinem Herzen ich ein,
und das, um all dies zu klären:
daß die Bewährten und die Weisen und all ihre Arbeiten in den
Händen Gottes sind,
so Liebe so Haß,
keins weiß der Mensch,
alles ist ihnen voraus.
2 Alles ist gleichwie für alle,
Eine Widerfahrnis
dem Bewährten und dem Frevler,
dem Guten und Reinen und dem Makligen,
dem, der Schlachtopfer bringt, und dem, der kein
Schlachtopfer bringt,
gleich ist der Gute, gleich der Sünder,
der Schwörende gleichwie der den Schwur scheut.
3 Dies ist übel in allem, was getan wird unter
der Sonne,
daß eine Widerfahrnis für alle ist.
Auch füllt sich mit Übel das Herz der
Menschensöhne,
und Tollheit ist in ihrem Herzen ihr Leben
hindurch:
»Danach - zu den Toten!«
4 Denn wer allen Lebendigen zugesellt ist,
da gibts eine
Sicherheit,
denn »Besser dran ist ein lebender Hund als ein
toter Löwe«.
5 Denn die Lebenden wissen, daß
sie sterben werden,
aber die Toten wissen kein Irgendwas,
und sie haben weiter keinen Lohn,
denn ihr Gedächtnis wird vergessen.
6 So ihre Liebe, so ihr Haß,
so ihr Eifer,
längst ists
entschwunden,
kein Teil haben sie weiter an der Welt
in allem, was getan wird unter der Sonne.
7 Geh, iß in Freuden
dein Brot,
guten Herzens trinke deinen Wein,
denn längst hat Gott dein Tun begnadet.
8 Allezeit seien weiß deine Kleider,
Öls ermangle nicht dir auf dem Haupt.
9 Besieh das Leben mit dem Weib, das du liebst,
alle Tage deines Dunstlebens,
die er dir gegeben hat unter der Sonne,
all deine Dunsttage,
denn das ist dein Teil am Leben
um deine Müh, damit du dich mühst unter der
Sonne. -
10 Alles, was deine Hand zu tun findet,
tu es mit deiner Kraft;
denn kein Tun ist, noch Berechnung, noch
Erkenntnis, noch Weisheit
im Gruftreich, wohin
du gehn mußt.
11 Wieder war es zu sehn unter der Sonne:
nicht ist der Schnellen der Wettlauf
und nicht ist der Helden der Krieg
und auch nicht der Weisen ist Brot
und auch nicht der Klugen Reichtum
und auch nicht ist der Erkennenden Gunst,
denn Frist und Zufall widerfährt ihnen allen.
12 Denn auch nicht kennt der Mensch seine Frist,
Fischen gleich, die sich fangen im üblen Netz,
Vögeln gleich, verfangen in der Schlinge,
ihnen gleich, zu übler Frist, werden die
Menschensöhne verstrickt,
wenn es plötzlich sie überstürzt.
13 Auch dies habe ich an Weisheit gesehn,
und sie erschien mir groß:
14 Eine kleine Stadt, wenig Leute darin,
da kam ein großer König herzu,
und umzingelte sie
und baute wider sie große Bollwerke.
15 Nun fand darin sich ein Mann, ein
entbehrender Weiser,
der hat mit seiner Weisheit die Stadt gerettet.
Aber nicht gedachte ein Mensch jenes
entbehrenden Mannes.
16 Da habe ich, ich, gesprochen:
Besser ist Weisheit als Heldentum,
aber die Weisheit des Entbehrenden ist
verachtet,
und seiner Reden werden keine gehört. -
17 Reden Weiser, die in Ruhe zu hören sich
geben,
mehr sind sie als das Geschrei eines Herrschers
über Toren.
18 Besser ist Weisheit als Kampfgerät,
aber ein einziger Sünder macht vieles Gute
schwinden:
10-1 Fliegen am Sterben machen das Öl des
Salbenmischers stinkend, machens gärend.
Mehr Gewicht als Weisheit, als Ehrwürdigkeit hat
ein wenig Narrheit.
2 Der Herzsinn des
Weisen ist zu seiner Rechten,
aber der Herzsinn des
Toren ist zu seiner Linken.
3 Sogar unterwegs, wann der Narr sich ergeht,
ist sein Herzsinn
mangelhaft und spricht zu allen:
»Der ist ein Narr.« -
4 Steigt das Aufbrausen des Herrschers über dich
an,
meide deinen Platz nimmer,
denn Gelassenheit wirkt, große Fehler zu
vermeiden. -
5 Ein Übel west, das ich sah unter der Sonne,
wie eine Verirrung ists,
etwas, das vom Antlitz des Schaltenden ausgeht.
6 Man gab die Narrheit in vielfache Höhen
hinauf,
Reiche mußten in der Niedrung sitzen,
7 ich sah Knechte auf Pferden
und Fürsten zu Fuß gehn,
Knechten gleich. -
8 Der ein Loch gräbt, er kann drein fallen,
und der eine Mauer einreißt, ihn kann eine
Schlange beißen,
9 der Steine ausbricht, mag sich dran wehtun,
und der Holzscheite spaltet, gefährdet sich
damit.
10 Stumpft sich eine Eisenaxt
ab
und einer hat die Schneide nicht geschliffen,
muß er den Kräfteaufwand steigern,
aber ein Gewinn ists,
weislich sich einzuüben.
11 [»Beißt eine Schlange und es wird nicht
geraunt,
hat keinen Gewinn der Meister der Zunge.«]
12 Die Reden im Munde des Weisen, Gunst ists,
aber die Lippen des Toren verschlingen ihn
selber.
13 Der Beginn der Reden seines Mundes ist
Narretei,
und das Nachspiel seines Mundes, schlimme
Tollheit ists.
14 Bringt der Narr auch Geredes viel vor,
nicht weiß der Mensch, was sein wird,
und gar was nach ihm sein wird, wer könnte es
ihm melden!
15 Torenmühn ermüdet ihn,
der nicht einmal weiß stadtwärts
zu gehn. -
16 Weh dir, Land, dessen König ein Knab ist
und dessen Fürsten morgens am Essen sind!
17 O deines Glücks, Land, dessen König ein Edelbürtiger ist,
und dessen Fürsten zur Frist am Essen sind,
zur Stärkung und nicht zum Betrinken! -
18 Bei Faulenzerei senkt sich das Gebälk,
beim Niederhalten der Hände träufelt das Haus. -
19 Zur Belustigung richtet das Mahl man,
und der Wein macht das Leben fröhlich,
und allem willfährt
das Geld. -
20 Auch in deinem Bewußtsein
verwünsche nimmer den König,
und in deinem Schlafgemach verwünsche den
Reichen nimmer,
denn ein Vogel des Himmels mag den Laut
entführen,
ein Geflügelter mag die Rede vermelden. –
11-1 Schicke dein Brot auf die Fläche des
Wassers aus,
dennoch, nach vielen Tagen findest du es wieder.
-
2 Gib Anteil siebenen
oder achten,
denn du weißt nicht, was auf Erden an Üblem
werden kann. -
3 Füllen sich die Wolken mit Regen,
entleeren sie sich auf die Erde,
und fällt ein Baum im Süden oder im Norden,
an dem Platz, dahin der Baum fällt, dort bleibt
er.
4 Der des Windes achtet, wird nicht säen,
der die Wolken besieht, wird nicht ernten. -
5 Gleichwie du kein Wissen hast,
welches der Weg des Hauchs ist ins Gebein im
gefüllten Mutterleibe,
ebenso weißt du nicht das Tun Gottes,
das er am All tut. -
6 Am Morgen säe deine Saat
und laß abends nicht ruhn deine Hand,
denn du hast kein Wissen,
welches gelingt, ob dieses, ob dieses,
oder beide gut geraten wie eins.
7 Süß ist das Licht,
gut tuts den Augen,
die Sonne zu sehn.
8 Denn lebt der Mensch der Jahre viel,
in allen soll er sich freuen
und der Tage der Finsternis denken:
alles, was kommt, ist Dunst. -
9 Freue, Jüngling, dich deiner Frühe,
lasse es dir gut sein ums Herz in den Tagen
deiner Jugend,
ergehe dich in den Wegen deines Herzens und in
der Sicht deiner Augen,
und wisse, daß um all dies
Gott dich ins Gericht kommen läßt. -
10 Und treibe dir Verdruß
aus dem Herzen,
laß Übel sich vom Fleisch dir verziehn,
denn die Frühe und das Schwarzhaar sind Dunst.
12-1 Gedenke deines Schöpfers in den Tagen
deiner Jugend,
da noch die Tage des Übels nicht kamen
und anlangten die Jahre, da du sprichst:
»Ich habe kein Gefallen an ihnen«,
2 da noch nicht sich verfinsterte
Sonne und Licht,
Mond und Sterne,
und die Wolken kehrten wieder nach dem Regen.
3 Jenes Tags ists,
daß die Hüter des Hauses erzittern
und die starken Männer sich krümmen
und aufhören die Müllerinnen, denn zu wenige sinds,
und sich verfinstern jene, die zu den Luken
hinaussehn,
4 und die Doppeltüren zur Gasse sich schließen
und der Laut der Mühle sich senkt
und nur zu einem Vogellaut er sich noch hebt
und alle Maiden des Gesanges sich ducken
5 [auch fürchtet man vor Steigungen sich,
und Schrecknisse sind unterwegs]
und der Mandelbaum blüht
und das Heupferd zur Last wird
und die Kaperfrucht birst
[denn der Mensch geht zu seinem Weltdauer-Haus,
und auf der Gasse ziehn
die Klagemänner einher]; -
6 da noch nicht der silberne Strang gesprengt
ward
und zerschellte der goldene Knauf
und der Eimer brach überm Sprudel
und das Schöpfrad zerschellte in die Zisterne,
7 und rückkehrte der Staub an die Erde,
gleichwie er war,
und der Geisthauch rückkehrte zu Gott, der ihn
gab.
8 Dunst der Dünste,
spricht der Versammler, alles ist Dunst.
9 Aber über dies, daß
»Versammler« ein Weiser war,
lehrte er das Volk noch erkennen.
Er
erwog und forschte und reihte der Sprüche viel.
10
»Versammler« suchte gefällige Reden zu finden,
gradsinnig
Aufgeschriebnes, treuliche Reden.
11
Reden von Weisen sind Treibstacheln gleich,
eingerammten
Pflöcken gleich sind die Meister der Lesen,
von
Einem Hirten her wurden sie gegeben.
12
Aber darüber hinaus lasse dich warnen, mein Sohn,
des
Büchermachens ist viel, kein Ende damit,
und
der Beflissenheit viel, eine Ermüdung dem Fleisch.
13
Am Beschluß der Rede gibt sich als alles zu hören:
Fürchte
Gott und hüte seine Gebote,
denn
dies ist der Mensch allzumal.
14
Denn kommen läßt Gott alles Tun ins Gericht
über
alles Verhohlne, sei es gut, sei es übel.
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Ejn Chadasch tachat Ha-Schemesch.
Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
ùîùä úçú ùãç ïéà
Theologisch gehöre es sich (spätestens inzwischen) einfach, die Angaben des Textes/Tanach zu bestreiten - bekanntlich gibt es gute Argumente dafür (allerdings, gar überraschend, oft, aber nicht immer, auch dagegen). Insofern 'selbstverständlich' ist bekanntlich die Assoziation des 'Autors' mit König Salomo (dessen 'auch historische' Existenz zur Zeit wissenschaftlich nicht mehr ernstlich negiert wird) bestritten, übrigens auch der (Entstehungs-)Ort Jerusalem. Zumal sich durchaus griechische Sprachanklänge nachweisen lassen (was immer das auch bedeuten/heißen mag) und was im Lichte bzw. der Abwehrbemügungen von Jescha'jahu (Jesaja) nachdrücklich zu erwarten steht.
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Kommentare und Anregungen sind jederzeit willkommen: (unter webmaster@jahreiss.eu). |
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